1. Salonnacht am 28. April 2006 zum Thema:

 

Glück - Lohn oder Geschenk?




Claudia Schreiber, Autorin

"Emmas Glück"

Die Bäuerin Emma aus "Hessisch-Sibirien" lebt an der Zonengrenze auf ihrem verschuldeten Hof und träumt von einem Mann. Da verunglückt Max in einem Sportwagen vor ihrem Haus ... Die skurrile Liebesgeschichte kommt im Herbst ins Kino mit Jördis Triebel und Jürgen Vogel in den Hauptrollen.




Thomas Vogel, Autor

"Atacama"

Lenny Sterne, gefeierter Klarinettist aus New York, wird vom Unglück verfolgt. Er verliert alles, auch sein Instrument, dem er magische Kräfte beimisst. Widerstrebend zieht Lenny sich in die Wüste von Atacama zurück, wo er den Weg zu seiner Kunst neu aufnimmt. Rafik Schami: "...wie alle schelmischen Erzähler, führt Thomas Vogel seine Leser mit einem leisen Lächeln zur Wahrheit."



Jürgen Bretzinger, Regisseur

Film „Oktavius“

Der 1979 mit Ravensburger Bürgern gedrehte Film, zeigt das wechselvolle Leben des Hochstaplers Oktavius Pfleiderer, alias Horatius Häberle. Im blauen Sessel sitzen der Regisseur Jürgen Bretzinger und der Schriftsteller und Maler Horatius Häberle. Sie sprechen über Glück und Unglück einer Spielernatur.



Józsi Gregor liest

„Der glückliche Tod“ von Albert Camus

Der Roman (1938) beginnt mit einem Mord, begangen von Patrices an dem geheimnisvollen Zagreus, der an den Rollstuhl gefesselt ist. Mit dessen Vermögen flieht Patrices. Er probt gegensätzliche Lebensformen und erringt sein Glück. Im Andenken an Zagreus hält er es bis zu seinem Tod fest.




Ariel Wagner liest

„Anleitung zum Unglücklichsein“ von Paul Watzlawick

Der Psychotherapeut beschreibt in seiner Parodie auf die Ratgeberliteratur und deren Glücksversprechen, wie man seinem Glück konsequent aus dem Weg gehen kann.Unter dem malerischem Dach im vierten Stock werden Sie in dieser Lesung erfahren, warum Sie am Schalter oder im Flughafen immer in der falschen Schlange stehen, und es eigentlich auch schon vorher wissen.




Wolfram Frommlet liest

„Der Nazi und der Friseur“ von Edgar Hilsenrath

SS-Mann und Massenmörder Max Schulz nimmt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die Identität seines Jugendfreundes Itzig Finkelstein an, nachdem er ihn und dessen Familie im KZ umgebracht hat. Als Freiheitskämpfer verschafft er sich in Palästina Ansehen, wird Friseur und genießt ein unbeschwertes Leben. Bis ihn das Gewissen plagt, und ein alter Richter auf dem Friseurstuhl einen „Prozess“ mit ihm beginnt.




Klaus Merz, Autor

„Jakob schläft“

Mit scharfem, wie poetischem Blick wird das Schicksal einer Familie in den fünfziger Jahren erzählt, die vor allem durch den Verlust des noch namenlosen Sohnes gekennzeichnet ist. Ausgezeichnet mit dem Herrmann-Hesse-Preis. Peter von Matt schreibt dazu: „Ein Roman, der eigentlich ein Gedicht ist.“




Prof. Günther Bien, Philosoph

„Was ist Glück?“

Von Aristoteles bis zur Neuzeit sind viele Philosophen dem Begriff GLÜCK nachgegangen, um das Allgemeingültige aufzudecken. Jede Epoche hatte ihre eigene Idee vom Glück. Wer ist glückswürdig? Ist Glück Lohn oder Geschenk?




Rezension der Salonnacht in der Schwäbischen Zeitung: